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Die
schöne schreckliche Welt ist permanente Realität
für mich und als solche auch Ausgangspunkt für
meine Bilderfindungen. Optische Alltäglichkeiten werden
in neue Zusammenhänge gedrängt und entwickeln
so ihre eigenen magischen Kräfte. Ich teile Nachrichten
mit, auch wenn sie sich auf den ersten Blick nicht erschließen
wollen, weil sie durch phantastische Ausdrucksträger
als bildnerisches Kryptogramm unter der realen Oberfläche
vibrieren.
Aus
gutem Grund greife ich auf Prinzipien realistischer Zeichnung
und Malerei zurück, deren Traditionslinien bis zu Dürer,
Cranach und Holbein verfolgt werden können und die
ihre Entsprechung in der ersten Hälfte des
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zwanzigsten
Jahrhunderts bei Dix, Scholz, Radziwill und bei Tübke,
Mattheur, Prechtl, Grützke u. a. in jüngster Vergangenheit
finden.
Aus dem „Handwerk“ kommend, setzen sie für
mich verbindliche Maßstäbe. Nicht das Bedienen
kurzlebiger Moden des Kunstmarktes, sondern solide künstlerisch
handwerkliche Arbeit ist mein Anliegen.
Meine
Arbeit der vergangenen dreißig Jahre ist auch gekennzeichnet
durch Nähe zur Literatur, wobei ich die engen Grenzen
der bloßen Illustration eines Textes überwinden
und zu einem freien künstlerischen Ergebnis kommen
will. |
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Die Darstellung archetypischer
Situationen, Verhaltensweisen, Figuren und deren allgemeiner
Charakter ist für mich von enormer Aktualität
und provoziert zur weiteren Auseinandersetzung mit ihnen.
Aber auch deren Umsetzung in Malerei oder Druckgraphik ist
Herausforderung. |